Ein besonderes Beispiel dafür lieferte der Künstler und Fotograf Lukas Loske aus München. Ab dem 28. November formte er in Halle 50 (Domagkpark) Tag und Nacht 2.000 kg Ton zu Kugeln. Passanten und Besucher konnten die Aktion rund um die Uhr durch die große Schaufensterscheibe verfolgen. Am Ende der Aktion wurden die Kugeln verkauft, und der gesamte Erlös ging an die Kulturbühne Spagat und den Horizont e.V.
Warum Kugeln? Vor 5.500 Jahren wurde die einst blühende Stadt Hamoukar von Angreifern zerstört – der erste Krieg der Menschheit. In ihrer Not formten die Bewohner der Stadt Tag und Nacht Tausende Lehmkugeln als Munition.
„Meine Munition soll keine Waffe sein, sondern Nahrung zum Durchhalten“, erklärte Loske damals. Mit seinem Projekt wollte er dem Stillstand auf den Straßen etwas entgegensetzen, das auch während des Lockdowns sichtbar war und den Menschen Hoffnung und Kraft schenkte. Diese Aktion bewies, dass die Kunst selbst in Krisenzeiten lebendig bleibt. Künstler wie Loske zeigten, dass sie trotz aller Widrigkeiten ihre Schaffenskraft und ihren Optimismus nicht verloren haben. Und vielleicht lieferten sie, wie so oft in Krisenzeiten, die ersten Ideen, wie es danach weitergehen konnte.
Munition für die Kunst
Kunstaktion von Lukas Loske